Demokratie bedeutet für mich Freiheit
Kreativwettbewerb zum Internationalen Tag der Demokratie
Zum Internationalen Tag der Demokratie lobte der Salzburger Landtag einen Kreativwettbewerb zum Thema Demokratie aus, zu dem Schülerinnen und Schüler der 7. bis 13. Schulstufe eingeladen wurden, ihre kreativen Projekte in Form eines Textes, eines Films, einer Vertonung oder eines Bildes einzureichen. Zur inhaltlichen Orientierung waren Impulsfragen vorgegeben:
- Wie beurteilen Jugendliche die Notwendigkeit von Freiheit und Demokratie?
- Welche Wünsche haben sie an das politische System in Salzburg und in Österreich?
- Wie stellen sich die Jugendlichen ihre Zukunft vor?
Ebenso stand es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern frei, allein, in Gruppen oder als ganze Klasse ein Projekt einzureichen.
Die eingereichten Arbeiten wurden von einer Jury bewertet.
Sehr erfreulich: Der erste Preis, einer der beiden zweiten Preise und ein Sonderpreis gingen an die HTBLuVA Salzburg:
- 1. Preis: Johannes Metz (Video), 9. Schulstufe, Abteilung Bautechnik
- 2. Preis: Lena Eder (Grafik), 11. Schulstufe, Abteilung Grafik und Kommunikationsdesign
- 2. Preis: Alja Pausch (Video), 7. Schulstufe
Sonderpreis: Maihemuti Maimaitituerxun (Text), 9. Schulstufe, Abteilung Bautechnik
Unser Dank gilt allen Schülerinnen und Schülern, die mit hochwertigen Einsendungen gezeigt haben, dass sie das Thema Demokratie für sehr wichtig halten, und dem Salzburger Landtag, der es den Jugendlichen mit der Auslobung dieses Wettbewerbs ermöglicht, ihre Gedanken zum Thema Demokratie in kreativer Weise auszudrücken.
Text: BUCG
Bildnachweis
Bild 1 (v.l.n.r):
Pressedienst des Landes Salzburg: Lena Eder, Prof. Dr. Michael Manfé, Landtagspräsidentin Dr.in Brigitta Pallauf, Johannes Metz, Alja Pausch
Bild 2 und 3
Video von Johannes Metz: Ein Dialog zwischen zwei Jugendlichen mit den Ergänzungen eines Zukunftsforschers, Historikers, Klimatologen und Orgelbauers über Demokratie, Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
Bild 4
Grafik von Lena Eder: Demokratie bedeutet für mich nur Freiheit, wenn sie die Freiheit anderer nicht einschränkt. Mein Wunsch ist es also, dass die Bevölkerung darüber nachdenkt, welchen Impact ihre Handlungen auf andere haben könnte. Diesen Wunsch habe ich in meiner Illustration visualisiert, indem ich eine Person abgebildet habe, welche mit Handschellen an zwei andere Personen gekettet ist. Durch diese Handschellen sind demjenigen die Hände nicht gebunden, er kann diese weiterhin frei bewegen. Jegliche Bewegung hat jedoch einen direkten Impact auf die beiden Personen, welche an ihn gekettet sind.
Bild 5
Video von Alja Pausch: „Nur schade, dass ich noch kein Wahlrecht habe. Warum eigentlich?“
Die Bilder 2, 3, 4 und 5 sowie die prämierten Videos finden Sie unter dem Titel „Kreative Ideen – mitmachen und gewinnen“ auf der Website des Salzburger Landtags:
https://www.salzburg.gv.at/pol/landtag/jugendprojekte
Mit diesem Link gelangen Sie zur Preisverleihung zum Kreativwettbewerb 2020/21:
https://sbgltg.kavedo.com/local.html?d=21_04_2021&i=102
Sonderpreis:
„Freiheit ist nichts als Gerechtigkeit“
Freiheit? Was ist Freiheit? Warum brauchen wir Freiheit? Freiheit, um nur einige Beispiele zu nennen, ist, dass Vögel frei am Himmel fliegen, Fische frei im Wasser schwimmen, Blätter frei im Wind schwanken.... Freiheit ist so einfach und doch so schwer zu erreichen. Ich habe ein Doppelleben. Jeden Tag gehe ich zur Schule und lerne mit meinen Österreicher-Freunden österreichische Geschichte. In dieser Umgebung bin ich ein gewöhnlicher Teenager mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Ich mag wie meine Klassenkollegen die gleiche Musik, lese die gleichen Bücher und schaue die gleichen Filme. Aber jeden Abend gehe ich nach Hause und sehe meine Eltern, die mich in China geboren haben, und esse chinesisches Essen. Während meine Eltern und ich zu Hause in einer gemischten Sprache aus Chinesisch und Deutsch sprechen, taucht meine chinesische Seite auf. Mein zweiseitiger Lebensstil gibt mir zwei Namen, zwei verschiedene Kulturen mit unterschiedlichen Traditionen und Ansichten über das Leben. Ich habe irgendwo gelesen: „Ungerechtigkeit an einem Ort ist überall eine Bedrohung für die Gerechtigkeit“. Freiheit ist nichts als Gerechtigkeit. Welche wahre Freiheit hat ein Mensch, wenn er seine Gedanken nicht ausdrücken und seinen Überzeugungen folgen kann? Alles ist möglich, sobald unabhängige Gedanken und Handlungen gebildet sind. Wenn unabhängiges Denken und Handeln eingeschränkt werden, sind auch die Gedanken und Handlungen der gesamten Gesellschaft eingeschränkt. In vielen Ländern der Welt hat die Regierung bereits entschieden, was die Menschen wissen dürfen und was nicht, bevor die Nachrichten veröffentlicht werden. In China werden die Rechte des Volkes in den ersten Zeilen der Verfassung edel erklärt. Im Gegensatz zu China sind diese Rechte in Österreich selbstverständlich. In Österreich sind die Menschen daran gewöhnt, ihre Gedanken frei auszudrücken. So sollte es sein. In einem Land, in dem Gedanken kontrolliert werden, beginnen die Schriftsteller, sich selbst zu kontrollieren. Stellen Sie sich Kunst vor, die in einer Welt produziert wird, in der Kreativität und Emotionen kontrolliert werden. In China wagen die Menschen es nicht, ihre wahren Gedanken auszudrücken, weil die Verfassungsversprechen nicht wirklich garantiert sind. In Österreich treffe ich unter dem Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit meine eigenen Entscheidungen. Gedankenfreiheit und unabhängige Schlussfolgerungen sind nicht die einzige Form der Freiheit, aber sie sind die wichtigsten, weil sie die Grundlagen für alles sind. Ich danke meinen Eltern, dass sie mich hierhergebracht und mir diese Gelegenheit gegeben haben.
Text: Maihemuti Maimaitituerxun