Projektwoche Kopenhagen

Wir sind in die Pandemie geraten. In der 3. Klasse keine Sportwoche, in der 4. Klasse keine Projektwoche. Dann in der 5. Klasse gleich am Schulanfang die vorgezogene Reife- und Diplomprüfung. Das haben alle gut geschafft, da haben wir natürlich gleich gefeiert. Kommen die besten Ideen im Wirtshaus? Eine Projektwoche wäre schon schön. Wohin? Inland? Ausland? Corona? Dann die Idee: Kopenhagen. Dänemark ist das sicherste Land, hohe Impfrate, keine Maßnahmen. Die Vollimmunisierung muss erreicht, die Zustimmung vom AV und SGA eingeholt werden. Wir suchen an, was kann passieren, im schlimmsten Fall die Ablehnung, dann war’s eben ein Versuch. Offenbar haben wir überzeugt und 12 Tage vor Reiseantritt die Genehmigung erhalten. Jetzt muss es schnell gehen mit der Organisation. Bahnfahrt: billig, wenig CO2, aber lang: 17 Stunden mit Maske, das geht schon. Unterkunft: Oje, Kopenhagen ist heftig teuer. Die Rettung: Steelhouse, ein tolles Hostel mitten in der Stadt und wirklich günstig. Programm: kein Problem, ist ja die Hauptstadt.

Am 2.11. um 8 Uhr fahren wir ab. Nach einem Bahnhofsprint in Hamburg, der Zug hatte Verspätung, können wir aber den Zug nach Kopenhagen erreichen. Alles gut gelaufen und wir kommen um 22 Uhr in Kopenhagen an. Folgende Sehenswürdigkeiten wurden in unserer Projektwoche besichtigt:

Rathaus Kopenhagen

Das Kopenhagener Rathaus wurde 1892 im nationalromantischen Stil (Jugendstil) errichtet. Der Architekt lehnte sich dabei an den italienischen Renaissancestil an. Ein besonderes nordisches Accessoire dazu sind die kleinen Eisbären auf dem First. Sehr beeindruckend ist die Weltuhr, die sich im Inneren des Gebäudes befindet. Sie zeigt neben den Uhrzeiten auf der ganzen Welt auch den gregorianischen und julianischen Kalender, die Sonnenauf- und untergangszeit sowie die Sternen- und Planetenpositionen des aktuellen Tages an.

CopenHill

Am 03.11.2021 ging es für uns am späten Nachmittag zur Müllverbrennungsanlage „Amager Bakke“, welche nahe Kopenhagen errichtet wurde. Bjarke Ingels und sein Studio BIG haben nicht nur spektakulärste, sondern auch das „sauberste Müllheizkraftwerk der Welt“ in Kopenhagen fertiggestellt. Die Fassade des Hauses ist bekletterbar, das Dach begehbar und die Hänge können sogar mit Ski befahren werden.

Kopenhagens Opernhaus (Das königliche Theater)

Einer der Ausflüge führte uns zum Kopenhagener Opernhaus. Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen und ist eine der modernsten Bühnen der Welt. Die Königliche Oper in Kopenhagen hat eine Größe von 41.000m² mit über 1.000 Räumen, die sich vom großen Saal mit Platz für 1.400 Zuschauer bis zur kleinen Experimentalbühne mit Platz für 200 Zuschauer erstrecken.

Das Gebäude ist mit süddeutschem gelben Jura-Kalkstein bekleidet und den Fußboden im Foyer schmückt sizilianischer Perlatino Marmor. Die Decke im großen Saal ist mit 105.000 Bögen Blattgold - etwa 1,5 Kilogramm 24-karätigem Gold - bedeckt.

Ein besonderes Merkmal ist das 33 m auskragende, 11.000 m² große Dach. Um schallabsorbierende Eigenschaften zu erreichen, ruht es auf einer Unterkonstruktion aus Beton. Unter einer weichen Wärmedämmschicht wurde innenseitig die erforderliche Dampfsperre eingebaut. Hierauf folgt eine Halterung zur Montage der Edelstahl-Profilbahnen; die Profile schnappen in die auf der tragenden Konstruktion vormontierten Halter ein, sodass die Dachhülle nicht durchdrungen wird.

Die bis zu 53 Meter langen Bahnen aus einer 0,6 mm dicken, seewasserbeständigen Edelstahl-Legierung wurden komplett vor Ort produziert und in Stehfalztechnik verlegt, wodurch die beträchtliche Größe des Daches an Charakter gewinnt; die Oberfläche blieb roh. So wird das weit ausladende Metalldach zum weithin sichtbaren, auch aus der Luft leicht erkennbaren Merkmal des wichtigen Kulturbaus für die dänische Hauptstadt.

STRØGET – die längste Fußgängerzone Europas

Die Einkaufsstraße befindet sich mitten in Kopenhagen. Sie ist mit einer stolzen Länge von 1,8 km die längste Fußgängerzone in Europa. Zwischen 11:30 und 12:00 Uhr kann man auch den Wachwechsel der königlichen Leibgarde bestaunen.

TURNING TORSO

Am 5. November 2021 fuhren wir mit dem Flix-Bus nach Malmö. Nach einer einstündigen Fahrt von Dänemark über die Öresundbrücke nach Schweden machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel: dem Turning Torso! Schon in der dritten Klasse waren wir alle begeistert von diesem Bauwerk, welches in unserem Statik-Unterrichtsbuch abgebildet war. Seit diesem Tag ist in vielen von uns der Wunsch aufgekommen, den Turning Torso einmal in echt zu sehen.

Der Turning Torso (= drehender Rumpf) wurde von dem Architekten Santiago Calatrava geplant und 2006 fertiggestellt. Er ist mit seinen stolzen 194 Metern der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens. Verwendet wird er als Büro- und Wohngebäude. Grundsätzlich ist er also kein öffentliches Gebäude, das sagten uns dort angebrachte Schilder, doch wir ließen uns von diesen Schildern nicht abschrecken. Erst als die ganze Klasse im Foyer stand und die netten Damen von der Rezeption uns hinausbaten, traten wir den Rücktritt an. Leider hat man den Turning Torso auch von außen nicht lange bestaunen können, denn die Wolken zogen so schnell vorbei, dass einem bei dem Anblick ganz schlecht und schwindelig wurde. Trotzdem war es ein sehr gelungener Ausflug.

Am 6.11. um 15 Uhr reisten wir in Kopenhagen ab und kamen am 7.11 um 8 Uhr müde, aber zufrieden über den guten Verlauf und die tollen Eindrücke, in Salzburg an.

 

Die 5 B HBTT

Prof. Mag. Dr. Verena Timmerer- Maier und Prof. Dipl.- Ing. Peter Winter