Hotelprojekt in Bad Ischl
Am 05.02.2018 präsentierten die Schüler Negin Eslami, Jin Hong Cheung und Almir Ramic von der 5CHBTH ihr Entwurfsprojekt vor Bürgermeister, Bauamtsleiter, Gemeindevertretern und Stadträten der Stadtgemeinde Bad Ischl.
Für das Entwurfsprojekt in der 5. Klasse ist ein möglichst starker Realitätsbezug gewünscht, weshalb angeregt wird, dass die Schüler ein Projekt in Abstimmung mit einer Gemeinde durchführen. Jedenfalls soll es einen konkreten Bauplatz geben, um den Umgang mit den örtlichen Rahmenbedingungen zu erlernen. Ein positiver Nebeneffekt für die Gemeinden besteht darin, dass sie unverbindliche und meist sehr unvoreingenommene Entwürfe und Nutzungskonzepte für verschiedene Ortsteile bekommen, die für weitere Entscheidungsfindungen hinsichtlich der lokalen Entwicklung herangezogen werden können.
Für die Schüler ist vor allem die Verbindung zur späteren Berufsrealität wichtig. Von den Gemeinden werden meist Basisunterlagen wie Geometerpläne, Bebauungspläne und dgl. zur Verfügung gestellt, manchmal auch eine kleine Unkostenbeteiligung für Drucke bzw. Plots, Modelle, Fahrtkosten und Ähnliches. Entscheidend ist aber, wenn seitens der Gemeinden Interesse an den Schülerarbeiten gezeigt wird und diese vor einem Gremium von Gemeindevertretern und anderen Interessenten präsentiert werden können.
Im konkreten Fall war es der Wunsch der Schüler ein Hotelprojekt zu erarbeiten und bei der Suche nach einem interessanten Standort stießen sie auf das gegenständliche Grundstück in Bad Ischl. Einerseits ist Bad Ischl die Heimatgemeinde des Schülers Almir Ramic, andererseits auch des Abteilungsvorstandes Bmstr. Dipl.-Ing.(FH) Buchner, der die Schüler bei der Standortwahl ebenfalls beriet und unterstützte.
Auf dem Grundstück am Bauerpark befand sich einstmals ein Hotel. Der Bauplatz ist hinsichtlich Größe und Lage einzigartig und stellt in vieler Hinsicht eine große planerische Herausforderung dar. Aufgrund des zeitlichen Rahmens, aber auch der Kompetenzgrenzen und nicht zuletzt des Ausbildungsschwerpunktes kann ein Projekt dieser Größenordnung nur ausschnittsweise mit spezifischer Fokussierung bearbeitet werden. Speziell auf städtebauliche, raumplanerische und verkehrstechnische Aspekte kann insbesonders in einer Hochbauklasse nur im Ansatz eingegangen werden. Eine große Herausforderung für die Schüler war eine harmonische Baukörpergestaltung in Verbindung mit dem umfangreichen Raumprogramm und den komplexen Funktionsabläufen eines Hotels zu entwickeln. Dabei wurden teilweise sehr unkonventionelle, interessante Ansätze gewählt. Die weitere Ausarbeitung konzentriert sich nun auf die Bereiche Tragwerksplanung der Stahl-Glas-Konstruktionen, die Analyse von Fassadensystemen und die Fassadengestaltung sowie die Aspekte hinsichtlich Gebäude- und Gestaltungslehre der Bauaufgabe Hotelbau.
Die Präsentation in Bad Ischl war eine wichtige Erfahrung. Sie war die erste Präsentation vor externem Publikum, das an ihrer Arbeit reges Interesse zeigte, was die Bedeutung ihrer Tätigkeit über den schulischen Wert hinaushob und so einen Schritt in das Leben nach der Schule darstellt, dem eigentlichen Sinn der Ausbildung. Letztendlich wurde die Wertschätzung ihrer Leistung auch durch die Anwesenheit des Abteilungsvorstandes und dessen Betonung der Wichtigkeit einer Vernetzung von Schule und öffentlicher Berufswelt unterstrichen.
Bernhard Kurzweil