Ausgezeichnete Projekte beim Jugend-Innovativ-Finale
Im Rahmen von Jugend Innovativ, Österreichs größtem Innovationswettbewerb für Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge, wurden die innovativen Konzepte und Projektentwicklungen der 35 besten Wettbewerbsprojekte österreichischer Schulteams in der öffentlich zugänglichen Ausstellung im Raiffeisen Forum Wien vorgestellt und präsentiert. Highlight der dreitägigen Veranstaltung war die Preisverleihung am 25. Mai 2018 unter der Patronanz von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Bildungsminister Heinz Faßmann, bei der Abteilungsvorstand DI Karl Heinz Steiner für die HTBLuVA-Salzburg folgenden kreativen Teams gratulieren konnte:
- Preis Kategorie Design für
Tiny Houses: Konzeptionierung modularer Schlafplätze für Obdachlose
Umweltfreundlich hergestellte Wohnkabinen sollen Obdachlosen privatere und hochwertigere Unterkünfte bieten.
Für 100 Euro ein Haus bauen, das geht, hat der laotisch-deutsche Lebenskünstler und Architekt Van Bo Le-Mentzel vor ein paar Jahren festgestellt und in die Welt hinausgerufen. Seine „Tiny Houses“ sind mittlerweile sehr in. Laura Mudra und Gabriela Pranjic geht das nicht weit genug. Sie suchten sich für ihr Diplomprojekt im Fachbereich Interior- und Surfacedesign an der HTBLuVA Salzburg ein reales Problem: Obdachlosigkeit. Und die wird durch billiges Bauen alleine nicht bekämpft, da gerade in Salzburg die Baugründe recht teuer sind.
Die „Units“, die sie nach eingehender Recherche entworfen haben, sind aus hochwertigen, umweltfreundlichen Materialien in der Holzrahmenbauweise und einer Dämmung aus Flachs hergestellt und daher lange haltbar. Sie bieten Platz zum Schlafen, aber auch für weitere Möbel, die eigens dem kleinen Raum angepasst sind und mit raffinierten Stecksystemen arbeiten. Sogar ein Kippen des Fensters ist möglich. Ästhetisch sind die Module leicht wiederzuerkennen und aufgrund des bunten Designs sogar ansprechend: Zu jeder Türfarbe gibt es einen passenden Schlüssel mit Karabiner aus dem 3D-Drucker.
Die neu entworfenen Wohnboxen sind keine durchgehenden Quader, eine obere Kante ist abgeschrägt. Hier liefert ein Solarpaneel ausreichend Licht, während die Privatsphäre im Inneren gewahrt bleibt. Das Bett befindet sich platzsparend unter der Dachschräge. Nachts produziert das „Gravity Light“ Licht mithilfe der Schwerkraft, und die ist nun wirklich gratis. Wenn aus diversen Gründen der Standort des Moduls geändert werden muss, lässt es sich leicht auf einen Anhänger manövrieren. Sanitäranlagen sind keine vorhanden, denn hier hoffen Laura Mudra und Gabriela Pranjic, dass ihre chicen Schlafkojen im Zusammenhang etwa mit Hilfsorganisationen aufgestellt werden.
( http://www.jugendinnovativ.at/Gewinner-innen/5488.html)
- Preis Sonderpreis Digital Education der Innovationsstiftung für Bildung für
iZiach: Zur Aufzeichnung von Volksliedern in klassischer Notierung genügt es dank dem Projekt zweier Schüler, die Melodie auf einer steirischen Ziehharmonika zu spielen.
Volkslieder für die steirische Ziehharmonika sind wahrscheinlich das Analogste, das jemandem in den Sinn kommen könnte. Weit gefehlt. Denn auch im smartdigitalen Zeitalter gibt es noch Menschen wie Markus Dygruber, die begeistert die Ziehharmonika spielen. Um ein neu zu erlernendes Stück aufzuzeichnen, hätte er bisher jeden Ton und die dazugehörigen Informationen wie Notenlänge, -höhe und Basston händisch eintippen müssen. Wenn er stattdessen auf eine Tonaufnahme des Liedes zurückgriff, konnte es passieren, dass er daraus nicht jede Stelle klar identifizieren konnte.
Zusammen mit seinem Schulkollegen Fabian Weng von der Abteilung Elektronik und Technische Informatik der HTBLuVA Salzburg erdachte Markus Dygruber eine aufwendige, aber griffige Lösung: Sie statteten die Knöpfe der Ziehharmonika mit elektronischen Tastern und einer Miniaturverkabelung aus. Die Zugrichtung, also wohin der Knopf drückt, wird über einen Luftdrucksensor im Balg festgestellt. Während auf dem Instrument beispielsweise die Ennstaler Polka gespielt wird, treten die Tastentaster in Verbindung mit einer intelligenten Software, die die Melodie aufzeichnet. Learning by playing sozusagen. Dazu hat das Lied-ingteam eine Idee, die Musik in wirtschaftlichen Ohren ist: Das auffrisierte Gerät könnte Lehrerinnen und Lehrern vermietet werden, die die traditionellen Harmonikalieder damit in Griffschrift verewigen können, wobei die Computertastatur unangetastet bleibt. Nur falls es doch zu Fehleingaben kommt, können diese in einem Bearbeitungsmenü ausgebessert werden. Das entstandene Notenblatt können sie den Lernenden dann digital zukommen lassen oder ganz altmodisch ausdrucken.
Es ist klar, dass die Arbeitsstundenzahl der beiden Elektromusiker explodierte: Im Akkord(eon) arbeiteten sie an der Fertigstellung des Projekts, mussten immer wieder Überstunden dazwischen-Quetsch’n. Da sich das Duo schon lange kennt, verlief die Zusammenarbeit im Team dennoch ziemlich, genau, ziehharmonisch.
(http://www.jugendinnovativ.at/Gewinner-innen/5519.html)
Quelle: alle Fotos https://www.flickr.com/photos/jugendinnovativfotos/sets/72157667350846197/with/41443874255/